Die Apfelsine, die
Du heute in jedem Supermarkt für wenig Geld kaufen kannst, stammt
ursprünglich aus China. „Apfelsine“ bedeutet also „Apfel aus China“.
Die ersten Orangen haben portugiesische Seefahrer um das Jahr 1550 von
China nach Europa mitgebracht. Kannst Du Dir vorstellen, wie aufregend
es für die Portugiesen gewesen sein muss, als sie zum ersten mal diese
fremde Frucht sahen und probierten?
Hast Du selbst schon
einmal eine exotische Frucht gegessen, die Du nicht kanntest? Sicher erinnerst
Du Dich, dass Du dabei viele Fragen hattest, z.B.: Sind alle Teile der
Frucht essbar? Hat die Frucht (einen) Kern/e? Muss ich sie schälen?
Wie kann ich sie zerteilen?
Könntest
Du einem Außerirdischen erklären, was eine Apfelsine ist und
wie man sie isst? Vielleicht kann Dir der folgende Auszug aus dem Jugendbuch
„Ich bin David“ von Anne Holm dabei helfen:
„Hier und dort wuchsen
niedere Bäume in langen Reihen; sicher waren sie von Menschen so angepflanzt
worden; einer sah aus wie der andere. Ganz bestimmt würde jemand kommen,
um nach ihnen zu sehen. Etwas grell Gefärbtes, das weder gelb noch
rot war, sondern beides zugleich, fesselte seinen Blick. Eine Kugel lag
im grünen Gras; sie war ein wenig feucht. David hob sie auf, ohne
sich dessen bewusst zu sein, und ging auf die Straße zu. (...)
David zog seine nasse
Hose aus und breitete sie zum Trocknen in die Sonne. Die Jacke legte er
daneben. Dann packte er sein Bündel aus und legte seine Habseligkeiten
in einer Reihe neben sich: den Kompass, das Messer, die Flasche... das
Stück Brot, das der Mann auf dem Schiff ihm gegeben hatte – und die
gelbe Kugel. Er drückte sie vorsichtig, kratzte mit dem Fingernagel
daran herum und bohrte dann den Finger ganz durch die Schale hindurch.
Sie war innen nass. Er schnupperte an seinem Finger, leckte daran. Es roch
gut und war zugleich sauer und süß. Dann entfernte er die ganze
Schale und teilte die Kugel in Stückchen. Die Teilchen ließen
sich ganz gleichmäßig trennen und sahen aus wie Halbmonde. Er
war hungrig – aber er besaß ja ein Stück Brot. Ob er die Kugel
wohl auch essen konnte?
Er nahm ein Stückchen
in den Mund, zerkaute und schluckte es und wartete ab, was geschehen würde.
Aber es geschah nichts. Es hatte nur gut geschmeckt. Krank wurde man nicht
davon.
David verzehrte die
Hälfte der Spalten und nagte an dem Brot. Dann kostete er die gelbe
Schale; aber sie schmeckte bitter und unangenehm.“
Apfelsinen
enthalten viele Vitamine und man schreibt ihnen folgende Heilwirkungen
zu: appetitanregend, blutstillend, fiebersenkend, krampflösend und
beruhigend. Apfelsinen werden daher neben der Ernährung auch in der
Heilkunde eingesetzt, z.B. wegen ihres angenehm erfrischenden und beruhigenden
Dufts in der Aromatherapie.
Auch die Werbung macht
sich die geschmacklichen und gesundheitlichen Eigenschaften der Orange
zu Nutze. Dies ist besonders bei der Werbung für Orangensaft der Fall.
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