Orangensaft - Herstellung, Transport und Konsum
Von den ca. 40 Litern
Fruchtsaft, die jeder/jede Deutsche durchschnittlich im Jahr trinkt, ist
etwa ein Viertel Orangensaft. Trotz der langen Transportwege und aufwendigen
Verarbeitungstechniken ist der Orangensaft sehr preisgünstig.
Dabei neigt man dazu zu vergessen, welcher Aufwand und welche Energie in den gesamten Herstellungsprozess zzgl. des Transports bereits eingeflossen sind. (Vgl. hierzu die Unterrichtsmaterialien: "Genuss Global" aus: Geograpgie Heute, Heft 146/1996, S. 11 ff.) Grundlage der meisten
Orangensaftprodukte wie beispielsweise Orangensaft, Orangennektar oder
Orangensaftgetränk ist Orangensaftkonzentrat.
Um den Orangensaftgeschmack
individuell zu gestalten, mischen die Importeure Konzentrat aus verschiedenen
Anbauregionen zusammen.
Heute ist Brasilien
der bei weitem größte Exporteur von Orangensaftkonzentrat weltweit.
Die Produktion liegt nur knapp vor der Erzeugung in den USA; US-Amerika
verbraucht jedoch den größten Teil seiner Produktion im eigenen
Land.
Die Orangenbäume stehen auf Plantagen im Abstand von 3 bis 8 Metern. Die jungen Pflanzen tragen nach 3 bis 5 Jahren die ersten Früchte. Danach können bis zu 40 Jahren Früchte geerntet werden. Die Pflege erfolgt je nach Betriebsgröße durch Maschinen oder Menschenkraft. Der Einsatz von Düngemitteln sowie Pestiziden ist üblich. Allerdings werden die abgelieferten Orangen und ihr Saft sehr genau auf Rückstände überprüft. Gibt es Beanstandungen, werden die Produkte zurück an den Erzeuger geschickt. Nicht so gut geschützt sind die Plantagenarbeiter. Häufig kommt es bei Ihnen zu Vergiftungen durch Pestizide. Während auf den größeren Plantagen die Bearbeitung des Bodens und andere Pflegearbeiten durch Maschinen erfolgt, wird hier wie in den anderen brasilianischen Betrieben auch die Ernte von Pflückern durchgeführt. Da die Orangen nicht alle zur selben Zeit reifen, ist eine maschinelle Ernte nicht möglich. Die Pflücker und Pflückerinnen ernten die Orangen in Säcke oder Kisten – je 28 kg bis 30 kg – geübte Pflücker und Pflückerinnen schaffen mehr als 60 Säcke oder Kisten. Der Lohn hierfür beträgt etwa 12,6 US-Dollar. Viele Männer und Frauen, die weniger pflücken, liegen mit ihrem Einkommen weit darunter. Die Arbeiter und Arbeiterinnen haben jedoch nur während der Erntesaison ein Einkommen. Der Lohnanteil an der Orangenproduktion liegt bei etwa 10%. Dasselbe gilt für den Marktwert der geernteten Orangen. Der Rest des Kostenanteils liegt bei der industriellen Verarbeitung, dem Transport und der Vermarktung. Christiane Bühne
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