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Köln, den 1. März 2001

 
2.) Was sind Gründe für den Einzug in Inden/Altdorf gewesen?

Die Erreichbarkeit einer Stadt und die Nähe zur Natur stehen gewissermaßen als typische Qualitäten suburbanen Wohnens in der Bewertung aller antwortenden Personen deutlich vorne, wenn auch nicht immer an erster Stelle. 

Bei den Personen, die in Inden/Altdorf und Umgebung arbeiten, ist die Nähe zum Arbeitsplatz auch von größerer Wichtigkeit. 
Bei den Umsiedlern ist die Nähe zum Bekanntenkreis der am häufigsten als wichtig erachtete Grund für den Umzug an den Umsiedlungsstandort, die Teilnahme an der geschlossenen Umsiedlung der am häufigsten ausschlaggebende Grund. Des Weiteren werden generell soziale Kontakte als relevant angeführt, bei älteren Umsiedlern stärker, als bei jüngeren, was man auch als „individuell fassbaren Aspekt“ der Teilnahme an der geschlossenen Umsiedlung bezeichnen könnte. Die sozialen Kontakte sind somit der am häufigsten angegebene Grund für die Teilnahme an der Umsiedlung. 

Auch bei den Neu-Zugezogenen aus der Umgebung spielen die sozialen Kontakte noch eine Große Rolle, jedoch nicht an erster Stelle und außerdem mehr die Verwandtschaft als der Bekanntenkreis. Von tendenziell größerer Bewandtnis sind die Vorzüge Inden/Altdorfs als Ort modernen, suburbanen Wohnens, in einigen Fällen auch attraktive Mieten bzw. Grundstückspreise.

Die finanziellen Vorteile werden von den Umsiedlern wesentlich geringer eingestuft, als von den Neu-Zugezogenen, was darauf zurückzuführen sein mag, dass der Verlust der alten Wohnstätte kaum als finanziell vorteilhaft betrachtet werden kann. Ungeachtet davon, brachte die Teilnahme an der Umsiedlungsmaßnahme allerdings deutliche finanzielle Vorteile mit sich. 
Weil nun jeder Umsiedler bemüht sein wird, die finanziellen Belastungen so gering wie möglich zu halten, sollten diese finanziellen Vorteile eigentlich auch bei der Entscheidung für oder gegen den Umsiedlungsstandort eine Rolle gespielt haben. Ein Teil dieses Widerspruchs kann dadurch ausgeräumt werden, dass viele der Befragten ohne Umsiedlerstatus, also mit weniger finanziellen Vorteilen, umgesiedelt sind, aber auch bei den Umsiedlern mit Umsiedlerstatus bleibt dieses Missverhältnis bestehen.
Die Entschädigungsproblematik scheint also unter Umständen undifferenziert wahrgenommen zu werden. Diese Hypothese kann durch eine Bemerkung auf einem der Fragebögen zu diesem Punkt untermauert werden: „Für den Eigenheimbesitzer gibt es keine finanziellen Vorteile“ 

Bei Neu-Zugezogenen aus weiter entfernten Gebieten stehen die finanziellen Vorteile an erster Stelle, auch die weiteren Gründe sind vorwiegend ökonomischer Natur.

Die Zugehörigkeit zu einem Verein und zu einer Kirchengemeinde, als Elemente der traditionellen Dorfstruktur der Altorte, sind bei den Neu-Zugezogenen weniger wichtig, bei den Umsiedlern hingegen schon, wobei der Verein etwas häufiger wichtig erachtet wird, als die Kirche.

Somit präsentiert sich, stark vereinfacht, das Ergebnis, dass die Umsiedler vorwiegend wegen sozialer Kontakte, die Neu-Zugezogenen aus der Umgebung wegen der Infrastruktur und Zugereiste aus weiter entfernten Gebieten wegen der Erschwinglichkeit suburbanen Wohnens nach Inden/Altdorf gezogen sind.

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